Es ist nicht zu übersehen:
Es ist Karneval.
In diesen Tagen wird man an allen Ecken mit ausgelassenen und fröhlichen Menschen konfrontiert. Allerorten verkleidete Männer, Frauen und Kinder. Karnevalsmusik und natürlich auch Alkohol. Schnell gilt man als Spielverderber, wenn man da nicht mitmacht und es einem schwer fällt immer und überall fröhlich zu sein.
Jetzt gehören Karneval und der evangelische Glaube ja auch nur bedingt zusammen. Und ja grade in der reformierten Tradition sind Ausgelassenheit, Musik, Tanz und Freude auch schon mal zur Sünde erklärt worden. Und diese Vorstellung hält sich.
Und gerade an diesem heutigen Sonntag ist die Diskrepanz besonders groß: Die Hochzeit des Karnevals mit Umzügen in jeder noch so kleinen Ortschaft. Und hier der letzte Sonntag vor der Passionszeit. Das Thema dieses Sonntags sind die Ankündigungen von Jesu Leiden. Und die Woche steht unter einem Zitat aus dem Lukas-Evangelium
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“
Der liturgische Kirchenkalender, der die Lesung und Predigttexte für die Sonntage im Kirchenjahr vorschlägt, ist ganz unbeeindruckt von dem närrischen Treiben in der Welt.Ich dagegen frage mich schon, wenn ich diese närrische Heiterkeit sehe, wo kommt denn meine Freude, mein Humor, meine heitere Gelassenheit her?
Oder, mit Worten von Hanns Dieter Hüsch:
„Was macht, dass ich so fröhlich bin?“
Ich nehme heute den Karneval als Anlass über Humor, über Frohsinn, übers Lachen nachzudenken.